Der Bogen und seine Geschichte
Der Bogen begleitet den Menschen schon eine lange Zeit. Die Techniken haben sich zu heute kaum verändert, doch die Bedeutung von Pfeil und Bogen ist heute deutlich eine andere. Ein gut geübter Umgang mit dem Bogen bedeutete früher Überleben. Wer seinen Bogen nicht beherrscht hat, der konnte seine Familie nicht ernähren und beschützen. Heute ist der Bogen aber auch mehr als nur ein Sportgerät, er birgt die Träume und Wünsche seines Trägers, der mit jeder Berührung die Bindung stärkt.
Tauche in die Vergangenheit ein und lass dich von dem Bogen und seiner Geschichte fesseln.
Der Mensch hat sich schon immer nur durch Fortschritte in Leben und Technik weiterentwickeln können. Der Mensch ist als Sammler und Jäger bekannt. Es mussten sich immer neue Techniken überlegt werden, die das Leben leichter machten und die Sicherung des Überlebens des eigenen Stammes sicherte. Die Jagd übernahmen die Männer. In großen Gruppen wurde ihre Beute angegriffen. Schon mit der Speerschleuder änderte sich die Nähe zu der Beute und die Jäger konnten sich aus der Gefahrenzone fernhalten. Mit der Erfindung des Bogens revolutionierte sich das Leben des Menschen und hat noch bis heute Einfluss darauf.
Es gab schon Funde von Spitzen 60.000 vor Chr., diese konnte aber nicht eindeutig Speer oder Pfeil zugeordnet werden. Erste vollständige und gut erhaltene Bögen wurden unter anderem in Skandinavien gefunden. Diese Funde stammen aus etwa 10.000 vor Chr. Hierbei handelt es sich um einen Flachbogen des Typs Holmegaard aus Ulme. Der Holmegaard ist ein Flachbogen, der einen D-förmigen Querschnitt hat. Erste Aufzeichnungen von Recurvebögen stammen auch aus dieser Zeit. Der Unterschied zu Langbögen ist, dass Recurvebögen mehr Energie in ihren Wurfarmen, dank der gebogenen Enden, speichern und diese effektiv an die Pfeile weiter geben.
In der Jungsteinzeit entstanden erste Siedlungen und Tiere wurden jetzt zum Schlachten gehalten. Der Bogen galt nun mehr als Statussymbol als Jagdinstrument. Der Bogen war dennoch die wichtigste Waffe in dieser Zeit. Nicht mehr Tiere wurden zur Versorgung der Familie gejagt, Auseinandersetzungen mit verfeindeten Stämmen wurden mit Pfeil und Bogen bestritten. So gibt es eine Theorie, dass eine der bekanntesten Mumien, Ötzi, durch einen Pfeilschuss getötet wurde. Das eigene Land musste verteidigt werden oder man wollte, mehr Anbaufläche erhalten und griff andere Stämme mit Pfeil und Bogen an. Herrscher statteten ihre Armeen sogar mit Pfeil und Bogen aus und ließen neue Gebiete erobern und den eigenen Besitz verteidigen.
Es kam neben dem Langbogen ein weiterer Bogentyp auf – der Kompositbogen. Er bestehet aus verschiedenen übereinander geschichteten Materialien, wie Horn, Holz und Knochen. Die Bögen wurden kürzer, handlicher und waren aber genauso effektiv. Da sie oft von Reitern genutzt wurden, wurde das berittene Heer mit Reiterbögen ausgestattet. Auch die Römer konnten ihr Reich dank ihrer Bögen weit ausdehnen. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wurden die Schlachten um Königreiche mit Pfeil und Bogen ausgetragen. Und auch die Wikinger mischten mit ihren Bögen mit und plünderten ohne Ende.
Der klassische Langbogen entwickelte sich zum englischen Langbogen. Mühelos konnten mit den höheren Zuggewichten Ritterrüstungen durchschossen werden. Eibe wurde zum gefragtesten Bogenholz, sodass die Bestände fast ausgestorben sind und noch heute steht die Eibe in vielen Gebieten aufgrund dessen unter Naturschutz. Der Bogen war eine der wichtigsten Waffen, so musste sich in England die männliche Bevölkerung im Umgang mit dem Langbogen üben und auch einen besitzen. Den gefangenen Bogenschützen wurde oftmals Mittelfinger und Zeigefinger abgeschlagen, um nie wieder eine Sehne ziehen zu können. Daher soll auch das Victory- / Peacezeichen stammen.
Mit der Entwicklung von anderen Fernwaffen wurde der Bogen verdrängt. Bis in das 17 Jahrhundert wurden Pfeil und Bogen in Kämpfen eingesetzt. Ab dem 18. Jahrhundert wurde es wieder mode Bogen zu schießen. Heute erfreut sich das Hobby von großer Beliebtheit. Als Waffe wird der Bogen nur noch von Ureinwohnern Afrikas, Amerikas und Australiens genutzt.
Heute gibt es Visiere, Stabilisatoren und andere Hilfsmittel, die das Bogenschießen erleichtern sollen. Das traditionelle Bogenschießen führt dich aber wieder zu deinem Ursprung. Dein Körper und Geist werden wieder in Einklang gebracht.
So erlebte der Bogen von Jagdinstrument über Kriegswaffe bis zum Sportgerät eine aufregende Reise, in der der Bogen immer wieder gezeigt hat, wie viel Kunst, Tradition und Abenteuer in einem Stück Holz stecken kann. Schreibe du die Geschichte des Bogens mit deinem eigenen weiter und erlebe die Gefühle, die sich, während du deinen Bogen hältst und die Sehne ausziehst, in dir ausbreiten. Nehme diese positiven Gefühle mit und gehe mit ebenso viel Stärke durch dein Leben.
Mehr lesen zum Thema Bogenbau & Bogenschießen: